Veröffentlicht am: 9. Januar 2024|Kategorie: Blog|Lesedauer: ca. 1,7 min|

2 Jahre lang hatte ich meine Oma nicht mehr gesehen.

Ich hatte meinen Film gelebt, viel anderes hatte mich nicht interessiert.

Meine Familie hatte nicht viel von mir mitbekommen, meine Identität, meine Werte und meine Glaubenssätze hatte ich in dieser Zeit alle hinterfragt und auf den Prüfstand gestellt.

Bis ich im Dezember zurückgekommen und ausgestiegen bin, aus meinem Film.

Die Entscheidung getroffen hatte, loszulassen und neu anzufangen.

Und dann saßen wir da, in der selben Bäckerei in der wir uns früher immer getroffen hatten:

„Du warst weg Tom. Und nicht nur physisch.

Das war die Erfahrung die Du brauchtest.

Jetzt darfst Du wieder zu Dir zurückkehren und Dich neu finden.”

Ihre Worte hatten mich getroffen.

Ich habe mich gesehen gefühlt und es hat nicht lange gedauert, bis die ersten Tränen über meine Wangen liefen.

„Ich bin Dir nicht böse.

Du hast das gebraucht.

Es war wichtig für Deine Entwicklung.

Und genau deshalb sind wir hier auf diesem Planeten, um uns zu entwickeln.

Wieder und wieder. Darum geht es.

Und dazu gehören auch die Krisen, die Du durchlaufen hast und gerade durchläufst.”

In dem Moment wurde mir bewusst wie sehr ich meine Oma unterschätzte und wie unwertschätzend ich Ihr gegenüber war.

Wie sehr ich Sie nicht gesehen hatte, weil meine Arroganz, meine Überheblichkeit und mein Stolz mich blendeten.

Wie sagt man so schön:
„Erst kommt der Hochmut, dann der Fall.”

Das trifft auf mich definitiv zu.

Und in diesem Moment lehrte Sie mir was es heißt „Größe, Verständnis und Respekt” zu leben.

Und natürlich kamen dann auch die nächsten Tränen.

Und Sie beendete unser Gespräch mit folgenden abschließenden Worten:

„Du darfst jetzt Deinen eigenen Weg gehen.

Den bestimmt Du und niemand anders.

Und hab keine Angst, Du wirst beschützt.

Du hast eine große Aufgabe hier auf diesem Planeten.”

Danke Oma, dass es Dich gibt.