Veröffentlicht am: 25. April 2024|Kategorie: Blog|Lesedauer: ca. 2,4 min|

Eine Klientin klagt über Nacken- und Rückenschmerzen.

Der Muskeltonus ist erhöht, die Haltung nach vorne gerichtet.

Die Stabilität im oberen Rücken fehlt. Es fällt Ihr grundsätzlich schwer, mit aufrechtem Oberkörper zu gehen.

Ganz nach dem Motto:
Das bin ich. Ich vertrete diese Werte und stehe dafür.

Auf emotionaler und psychischer Ebene beschreibt sie folgende Herausforderungen:

„Ich habe ständig das Gefühl, alles falsch zu machen und nicht gut genug zu sein.

Dann denke ich oft, dass ich nichts wert bin und es nicht schaffe, meine Ziele zu erreichen.

Ich fühle mich schwer, bin oft überdurchschnittlich müde und launisch.“

Wir betrachten Ihre Vergangenheit und stellen fest, dass sie jahrelang unter dem Einfluss einer Autorität stand, die sie kontrolliert und gelenkt hat.

Fehlverhalten bezogen auf die Erwartungshaltung dieser Autorität wurde bestraft und klar verurteilt.

Es entstand eine Abhängigkeit, die der Klientin eine gewisse Sicherheit vermittelt hat und deshalb wichtig war für Ihr Überlebenssystem.

Die Berechtigung ihrer Existenz bestand in Ihrem Kopf darin, es dieser Autorität recht zu machen.

Alles andere war eher irrelevant.

Eigene individuelle Bedürfnisse wurden relativiert und verhöhnt.

Ihr war es nicht möglich, nach links oder rechts zu schauen.

Es ist interessant zu sehen, dass exakt die körperlichen Stellen an Ihrer Halsregion bzw. die Muskulatur, die für die Kopfrotation zuständig ist, eine extreme Spannung bzw. Härte aufweisen.

Als ob viel Information, viel Gefühl sich auf Mikroebene in diesen Körperregionen abgesetzt hat. Und natürlich ist der Trigger hier groß und intensiv.

Schon ein leichtes Berühren dieser Stelle löst direkt eine körperliche Reaktion bei meiner Klientin aus.

Jedes Mal, wenn wir über die dazugehörigen emotionalen Themen in einer Session miteinander sprechen, melden sich die gleichen Körperpartien durch ein erhöhtes Schmerzempfinden.

„Als ob genau hier ein gewisser Schmerz begraben liegt“.

Durch die neuen Verbindungen, die wir in der Gehirnstruktur meiner Klientin aufbauen, wird sie sich selbstständig darüber bewusst und kann es direkt zuordnen.

Sie versteht also den Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Meines Erachtens eine wichtige Voraussetzung für Heilung.

Anstatt nur das Symptom zu behandeln, begeben wir uns zum Ursprung und studieren exakt, woher das Problem eigentlich kommt und wie es entstanden ist.

Erst wenn wir das gemeinsam in einer Zusammenarbeit herausgefunden und wertgeschätzt haben, macht es wirklich Sinn, die Symptome zu behandeln.

Wir sehen diese als Unterstützung und Werkzeuge an, die uns auf etwas Bestimmtes aufmerksam machen wollen.

Erst dadurch haben wir die Möglichkeit, das Leben der Klientin gemeinsam so zu verändern, dass das Symptom nicht wieder in Erscheinung tritt, denn der Körper benötigt es nicht mehr.

Das Symptom ist also ein gewisser Türöffner. Es öffnet die Tür zum eigentlichen Thema, das adressiert werden darf.

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