Veröffentlicht am: 4. Juni 2024|Kategorie: Blog|Lesedauer: ca. 2 min|

Früher strebte ich danach, dieses eine bestimmte imaginäre Bild von mir Wirklichkeit werden zu lassen.

Dieses sogenannte “Idealbild.”

Viel Geld, viele Mitarbeiter, das große Büro, viele Anzüge, die ein oder andere Frau und die teuren Urlaubsreisen.

Der protzige Onlineunternehmer, der sich einen Narren am Verkaufen gefressen und damit den Sinn seines Lebens verbunden hat.

Klar, damit festige ich ja auch meinen Status und bekomme meine Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Blicke ich darauf im Nachhinein zurück, dann war ich ganz schön ignorant und meine Weltsicht sehr limitiert.

Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, das wäre schon alles.
Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, das ist halt “Tom.”

Diese eine Version.
Diese eine Rolle.

Wirklich facettenreich war mein Leben dadurch nicht.

Es hat eine ganze Weile gebraucht, bis ich dann endlich verstanden hatte, warum ich mich irgendwann einfach nur noch frustriert, verloren, unbefriedigt und unerfüllt gefühlt habe.

Vielleicht war ich ja doch sehr viel mehr, als nur diese eine Version von mir, als nur diese eine Rolle?

Vielleicht gab es noch so viele andere Teile meiner Persönlichkeit, die es sich bislang in den Tiefen meines Unterbewusstseins gemütlich gemacht hatten.

Denen ich bisher auch nicht wirklich die Möglichkeit gegeben habe, an die Oberfläche zu kommen und das “Tageslicht” zu erblicken.

Trotzdem waren Sie immer da, diese unterschiedlichen Stimmen in mir.

Und Sie haben Lärm gemacht.
Als ob Sie meine Aufmerksamkeit wollten.

Ganz nach dem Motto:
“Bitte hör doch endlich zu! Wir sind auch noch da!”

Irgendwann habe ich mir dann endlich erlaubt zuzuhören und mich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass mich vielleicht so ganz andere Teile auszeichnen, als ich bisher dachte.

Vielleicht gibt es ja auch eine gewisse Verbindung zwischen diesen beschriebenen Gefühlen und dem Zurückhalten und Unterdrücken von bestimmten Teilen meiner Persönlichkeit.

Vielleicht sehnt sich meine Seele ja auch danach, sich irgendwie zu vervollständigen.

Es fühlt sich auf jeden Fall so an.
Und genau das gibt mir Sinn im Leben.

Langweilig wird es so nicht.
Es gibt jeden Tag etwas Neues an mir zu entdecken.

Wie geil ist das?

Die Reise der Selbstmeisterschaft hört also nicht auf…