Beim Kämpfen darf ich mich ganz neu entdecken.
Sobald ich das Gefühl habe, keine Kontrolle mehr über die Situation zu haben,
erscheint mein Killerinstinkt.
Je eingeschränkter ich in meiner Kontrolle werde, desto mehr zeigt er sich.
Anfangs dachte ich, dass dieser ganz schön hässlich sei.
Ungewollt und fehl am Platz.
Ich versuchte, ihn zu unterdrücken und wieder wegzuschließen.
Vergeblich.
Er hat mir Angst gemacht, mich eingeschüchtert.
Er tauchte auf, wieder und wieder.
Als ob er mir etwas zu sagen hat.
Mit dem weiteren Training konnte ich beobachten, dass dieses “Monster” in mir mich mit Energie und Kraft versorgte.
Als ob ein anderer Anteil in mir aktiviert wurde, der in diesen bestimmten Situationen die Kontrolle übernehmen möchte.
Vielleicht, weil ich ihn brauche?
Vielleicht, weil er mir dient?
Zumindest fange ich an, ihn mehr und mehr zu schätzen.
Je offener ich ihm gegenüber bin, desto mehr freunde ich mich mit ihm an.
Manchmal fühlt er sich sogar gut an.
Meine Gegner schreckt er ein.
In unangenehmen Situationen auf der Matte gibt er mir Sicherheit und Stabilität.
Er kümmert sich um mich.
Schon verwunderlich, dass ich ihn anfangs verurteilt hatte und bekämpfen wollte.
Jetzt frage ich mich natürlich, was ich da noch alles in mir vor mir selber verstecke?
Schockiert bin ich auch darüber, Angst vor mir selber zu haben.
Und wieder stellt sich mir die Frage:
Wer zum Teufel bin ich?